Das Gold der Recyclinganlagen: Rezyklat rettet Rohstoffe

Teil 5 der Artikelserie zum Earth-Overshoot-Day: Das Gold der Recyclinganlagen

Gelber Sack, Gelbe Tonne oder Pfandautomat: Sie sind Sinnbilder für den Wertstoffkreislauf. Doch sie sind nur ein Zwischenschritt. Denn zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft gehören auch das Design for Recycling ganz am Anfang, und am Ende auch eingesetzte Rezyklate, also recyceltes Kunststoffgranulat. Erst, wenn Rezyklate zur Herstellung neu­er Kunststoffe oder anderer Produkte eingesetzt werden, schließt sich der Materialkreislauf. Je mehr Rezyklat für die Produktion neuer Kunststoffe eingesetzt wird, desto mehr fossile Rohstoffe lassen sich sparen. Auch deshalb will die Circular Plastics Alliance, ein von der Europäischen Kommission ins Leben gerufenes Bündnis, den EU-Markt für recycelte Kunststoffe bis 2025 auf 10 Millionen Tonnen steigern. Doch wie gelingt das?

Nutzt mehr Rezyklat!

Aktuell bestehen erst 14 Prozent der neuen Kunststoffprodukte aus Rezyklat. Ein guter Anfang, aber noch ist viel Luft nach oben. Damit der Rezyklatanteil weiter steigt, muss es sich für die Industrie lohnen, Rezyklate anstelle neuer Rohstoffe zu verwenden. In puncto Klimaschutz lohnt sich der Einsatz von Rezyklaten, wenn CO₂ eingespart werden kann. Aber auch finanzielle Anreize stärken den Kreislauf von Wertstoffen – erst recht, wenn wir uns damit auch ein Stück unabhängiger von Rohstoff-Importen machen.

Da Rezyklate eine bessere Klimabilanz haben als Kunststoffe, die aus neuen Rohstoffen produziert werden, befürwortet die EU ihren Einsatz. Dazu können Quoten für einen gesetzlichen Mindestanteil an Rezyklaten für bestimmte Produkte oder für Kunststoffe im Allgemeinen festgeschrieben oder CO₂-Bepreisungen eingeführt werden.

Innovationen für mehr Nachhaltigkeit

Rezyklate machen Kunststoffprodukte klimafreundlicher und nachhaltiger und helfen durch das Schließen des Recyclingkreislaufs dabei, Abfälle zu minimieren. Die Kunststoffindustrie investiert daher weiterhin stark in Innovation und Forschung, um das Recycling und den Einsatz von Rezyklat zu verbessern. Mit steten Innovationen, wie etwa bei kreislauffähigen Produktdesigns und dem chemischen Recycling, oder bei industriegetriebenen Initiativen zum Sammeln und Recyceln von Agrarkunststoffen, geht die Branche viele wichtige Schritte in die richtige Richtung – zu mehr Nachhaltigkeit.