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Zwei Fliegen mit einer Klappe – Kunststoff aus CO2

CO2 – klingt schädlich, ist es aber nicht. Jedenfalls nicht grundsätzlich. Auch bekannt als Kohlendioxid ist dieses Treibhausgas ein natürlicher Bestandteil der Luft. Anders gesagt: Wir benötigen CO2, um zu überleben. Kritisch wird es, wenn große Mengen davon entstehen, die letztlich zur globalen Erderwärmung führen. Das geschieht durch unseren unersättlichen Bedarf an Energie: Immer mehr fossile Energieträger wie Kohle werden verbrannt. Doch Kohlenstoffdioxid  lässt sich verwerten. Die Kunststoffindustrie nutzt es beispielsweise für die Produktion.

Vom Übeltäter zum wertvollen Rohstoff

Die ganze Welt arbeitet darauf hin, weniger Kohlendioxid auszustoßen, um dem Klimawandel einen möglichst großen Riegel vorzuschieben. Bis aber CO2-Neutralität erreicht ist, werden noch einige Jahrzehnte vergehen. Bis dahin müssen wir damit leben, dass das Treibhausgas weiterhin freigesetzt wird. Daher ist es eine gute Idee, CO2 als wertvollen chemischen Rohstoff zu nutzen.

Über viele Jahrzehnte bissen sich Forscher in aller Welt jedoch die Zähne daran aus, CO2 als Rohstoff für Kunststoffe nutzbar zu machen. Das Molekül ist enorm träge. Damit es reagiert, muss enorm viel Energie zum Einsatz kommen. Mit einem neuen Katalysator – also einem Stoff, der die Reaktionsgeschwindigkeit eines Moleküls erhöht – ist genau das jetzt mit niedrigerem Energieaufwand in Deutschland gelungen.

CO2 verwerten, Erdöl sparen

So ersetzt Kohlendioxid seit neuestem einen Teil des Erdöls, das man für die Herstellung bestimmter Kunststoffe braucht. Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit ist das ein echter Meilenstein. Denn ein fossiler Rohstoff wie Erdöl ist nicht nur endlich, ihn zu gewinnen, kostet: Ressourcen und Geld. Zudem muss er über oftmals weite Strecken transportiert werden, auch das wirkt sich auf die Klimabilanz aus. Kohlenstoffdioxid ist als ergänzender Rohstoff wesentlich umweltverträglicher: Er stammt direkt aus naheliegenden Chemiewerken, wo er im Abgasstrom erzeugt wird. Als Kunststoff wird er direkt in die Wertschöpfungskette zurückgeführt.

CO2 Als Allrounder DE Covestro

Matratzen und Sneaker aus CO2

Schon heute deutet sich an: Als Bestandteil von Kunststoffen wird CO2 bald Teil vieler alltäglicher Produkte sein. Sogar darauf liegen könnt Ihr heute schon! Angefangen hat alles mit der Weichschaum-Produktion für Matratzen. Die dafür hergestellten Schaumstoffkomponenten bestehen zu 20 Prozent aus Kohlenstoffdioxid.

Auch als Bindemittel für Sportböden und für Schaumstoffe in Fahrzeugen wird das Kohlendioxid aus der sogenannten Dream-Production-Anlage verwendet. Doch hier sind alle Weg offen: Auch als Sneaker, Dämmstoffe oder sogar elastische Textilfasern findet CO2 eine sinnvolle Verwertung.

<!–Die kunststofferzeugende Industrie setzt übrigens auch bei Verpackungen auf CO2 als Rohstoff, wie Ihr hier nachlesen könnt.–>

Mehr und mehr entwickelt sich CO2 vom Übeltäter zu einem Verbündetem auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Eine echte Win-Win-Situation für Mensch und Klima!

 

Bildnachweis: iStock.com/Increativemedia

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