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Zeit, dass sich was dreht: Artikelserie zum Earth Overshoot Day

Was wir täglich (ver)brauchen

Jeder von uns verbraucht täglich eine Vielzahl an Ressourcen unserer Erde: Sauerstoff, durchschnittlich 127 Liter Wasser¹, Pflanzen und viele auch Tiere sowie tierische Produkte; hinzu kommen 47,7 m2 Lebensraum, Erdöl, Metalle, Holz und seltene Erden. Jedes produzierte Lebensmittel und jede Verpackung, die ein Lebensmittel schützt, jedes Kleidungsstück, das Heizen unserer Wohnungen und Häuser, der Strom, unsere Fortbewegung und vieles mehr kosten Energie – und damit Ressourcen. Auf diesen übermäßigen Hunger der Menschheit nach den Ressourcen von Mutter Erde weist alljährlich der Earth Overshoot Day hin, der viel zu schnell heranrückt.

Ohne Kunststoff kein Klimaschutz

World Overshoot Day Ressourcenschutz Recycling
© iStock.com/ThomasVogel

Manch einer fragt sich nun: Wäre die Welt ohne Kunststoff nicht besser dran? Geht es nicht auch ohne Kunststoff? Klar: Es geht ohne manch kurzlebiges Spielzeug, ohne das zehnte Paar Sneaker, ohne den jährlichen Wechsel bei Smartphones. Aber wusstet ihr auch, dass Rotorblätter bei Windrädern aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt werden? Dass Leichtbauteile aus Kunststoff in Autos und Flugzeugen viel Benzin bzw. Kerosin sparen und damit den CO2-Ausstoß erheblich verringern? Als Dämmstoff beim Bau sowie bei der Sanierung von Gebäuden verringert Kunststoff den Energieverbrauch und sorgt nebenbei auch für geringere Heizkosten. Damit wird klar: Der Einsatz von Kunststoff an der richtigen Stelle trägt maßgeblich dazu bei, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen und den Green Deal der EU-Kommission umzusetzen. Der Blick auf den Earth Overshoot Day, der dieses Jahr in Deutschland bereits am 4. Mai erreicht war, verdeutlicht nämlich: Es gibt noch viel zu tun beim Thema Ressourcenschonung!

Leben auf Pump

Der jährliche Earth Overshoot Day (etwa: Erdüberlastungstag) markiert den Tag, an dem weltweit alle Ressourcen wie Nahrung und Rohstoffe verbraucht sind, die eigentlich für ein ganzes Jahr ausreichen. Wann der Earth Overshoot Day eintritt, lässt sich für jedes Jahr neu berechnen. Die Basis der Berechnung ist die Biokapazität der Erde (= die Menge an Nahrung und Rohstoffen, die unsere Erde in einem Jahr erzeugen kann). Die Biokapazität wird unserem ökologischen Fußabdruck (= der Verbrauch natürlicher Ressourcen durch uns Menschen) gegenübergestellt. Ist der Verbrauch der Ressourcen größer als die Reserven, überschreiten wir das Limit. Dann leben wir auf Kredit. Das Verhältnis zwischen Biokapazität und Fußabdruck wird dann auf ein Jahr gerechnet und deshalb mit 365 multipliziert. Mathematisch dargestellt ergibt sich so die Formel (Biokapazität des Planeten / Ökologischer Fußabdruck der Menschheit bzw. Bioverbrauch der Erde) x 365 = Anzahl der Tage eines Jahres bis zum Earth Overshoot Day.² ³

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© Welthungerhilfe

Anlässlich des nahenden Earth Overshoot Days berichten wir in unserer Artikelserie darüber, welchen Beitrag die Kunststoffindustrie leisten kann, um die CO2-Emmissionen zu senken und den Welterschöpfungstag Stück für Stück wieder nach hinten zu verschieben. Im Fokus steht dabei eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Der Wandel zu einer zirkulären Wirtschaft verändert die Art, wie wir Kunststoffprodukte in Zukunft herstellen, nutzen und verwerten. Zugleich ist er eine große Chance für ein nachhaltiges Wachstum der Industrie. Damit diese Wende gelingt, braucht es auf deutscher und europäischer Ebene ein klares Bekenntnis zur Technologie- und Innovationsoffenheit und ein rechtliches Umfeld, in dem Investitionen sicher und zügig stattfinden können. Diesen Wandel gilt es jetzt zu gestalten. Wie das genau von statten gehen könnte, darum geht es in unserer Serie zum Welterschöpfungstag.

Themen der Serie:

  1. Recyclinggerechte Produktgestaltung: Wie muss eine Verpackung gestaltet sein, damit sie sich nach Gebrauch leicht recyceln lässt?
  2. Sammlung und Export von Altkunststoffen: Wie sinnvoll ist Mülltrennung und warum sollten Kunststoffabfälle nicht exportiert werden?
  3. Mechanisches Recycling & chemische Verwertungsverfahren: Wie entsteht aus Kunststoffabfällen neuer Kunststoff und wann sind chemische Verfahren zur Verwertung von Altkunststoff sinnvoll?
  4. Wege für mehr Rezyklate in Kunststoffprodukten: Warum werden immer noch die meisten Kunststoffe neu hergestellt, statt Rezyklate zu nutzen, und was hat der CO2-Preis damit zu tun?
  5. Notwendige Rahmenbedingungen für den Rezyklateinsatz: Was muss passieren, damit mehr Produkte und Verpackungen aus recyceltem Kunststoff produziert werden?
  6. Investitionen in die Kreislaufwirtschaft: Wie hilft der Ausbau der erneuerbaren Energien beim Recycling und warum ist es notwendig, recyclinggerechtes Design EU-weit zu fördern?
  7. Schutz der Umwelt vor Plastikabfällen: Wie die Meere vor Kunststoffabfällen und Mikroplastik geschützt werden können?

[1] https://de.statista.com

[2] https://www.overshootday.org

[3] https://www.welthungerhilfe.de

 

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