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„O’zapft is!“ auf Roboter-Art – dank Hochleistungskunststoff

Herbstzeit ist Wiesn-Zeit: Vom 16.09. bis 3.10. findet das 188. Oktoberfest auf der Theresienwiese in München statt. Wer eine Maß möchte, muss nicht nur ein gut gefülltes Portemonnaie mitbringen, sondern aufgrund des Andrangs auch viel Geduld im Bierzelt. Doch das könnte sich bald ändern: Anstelle von Servicepersonal in Dirndl und Lederhosen könntet Ihr dann an einer vollautomatischen Bierzapfanlage ein frisches Bier zapfen – und Eure Wartezeit am Bierausschank deutlich verkürzen. Das Geheimnis der Maschine: die robuste, hygienische und schmierungsfreie Linearführung aus Hochleistungskunststoff.

Vollautomatisches Zapfen vom Becherboden aus

Entstanden ist die Idee für den neuartigen Roboter der One Two Beer GmbH aus Wien während der Festival-Saison. Zapfen, warten, bis der Schaum sich legt, nachfüllen, wieder warten, damit es nicht überschäumt: Bis zu drei Songs verpassten Besucher auf Konzerten in der Warteschlange auf eine kühle Erfrischung – und bekamen am Ende oft einen übergeschäumten, klebrigen Becher mit wenig Bier und viel Schaum. Damit ist dank des Bier-Roboters jetzt Schluss: Ähnlich wie bei einer Kaffeemaschine platzieren Mitarbeiter zwei Kunststoffbecher nebeneinander auf der Vorrichtung unter den Zapfhähnen. Auf Knopfdruck fahren dann zwei mobile Zapfköpfe von oben bis auf den Boden der Becher hinunter und füllen ihn selbstständig mit Bier auf – in nur fünf Sekunden. Besonders praktisch: Durch diese Art des Zapfens „von unten“ ist ein Überschäumen nahezu ausgeschlossen.

Hohe Anforderungen an Bauteile und Materialien

Sekundenschnelles Zapfen ist nur durch eine schnelle und möglichst reibungsarme Linearführung möglich. Linearführungen sind Bauelemente in Antriebssystemen und Werkzeugmaschinen, mit deren Hilfe eine geradlinige Bewegung erzeugt wird und bei denen mitunter hohe Anforderungen an Genauigkeit, Beständigkeit und Geschwindigkeit bestehen. Darüber hinaus sollte der Bier-Roboter kompakt, lebensmittelecht und unempfindlich gegenüber Staub, Hitze oder Kondenswasser sein.

Hochleistungskunststoff sorgt für Hygiene und Langlebigkeit

Auf der Suche nach einer passenden Linearführung wurden die Ingenieure schließlich bei Igus fündig, einem Hersteller von Hochleistungspolymeren: Dessen Linearführungseinheit besteht aus einer kompakten, schmierfreien, hygienischen und langlebigen Gewindespindel aus Edelstahl, einer Gewindemutter der Serie Dryspin sowie einem dazu passenden Schrittmotor. Dreht dieser die Spindel, bewegt sich der auf der Gewindemutter montierte Zapfhahn nach oben oder unten.

Die Besonderheit: Die Gewindemutter besteht aus einem FDA-konformen Hochleistungskunststoff. Dessen Selbstschmierung ermöglicht einen reibungsarmen Trockenlauf ­– ganz ohne Schmierfett. Anders als geschmierte Varianten aus Metall kann die Polymer-Mutter so nicht verunreinigt werden.

Sicherheit für Lebensmittel Da der Roboter im Lebensmittelbereich eingesetzt wird, war für die Erfinder eine 100-Prozent schmierfreie, FDA-konforme Anwendung entscheidend. Die US-amerikanische FDA (Food and Drug Administration) stellt äußerst strenge Anforderungen an Lebensmittel und an lang haltbare Werkstoffe, die keine Inhaltsstoffe an Lebensmittel abgeben. Nur Unternehmen, die FDA-konform arbeiten und deren Materialien entsprechend zertifiziert sind, dürfen den US-Markt bedienen.

Die Gewindemutter lässt sich einfach mit Wasser oder Hochdruck reinigen. Darüber hinaus ist durch vergrößerte Gewindekanten und einen breiteren Gewindegang der Spindel bei der Kraftübertragung mehr Hochleistungskunststoff im Spiel. Dieser ist in Sachen Reibung und Verschleiß optimiert und verlängert die Lebensdauer der Gewindemutter um 30 Prozent. Da sie nicht nachgeschmiert werden muss, entfällt außerdem jeglicher Wartungsaufwand.

Durch die hervorragenden Eigenschaften des Kunststoffs zapft der Roboter mithilfe der Linearführung nicht nur schnell Bier, sondern ist auch hygienisch, mechanisch störungsfrei und durch Kombination mit Edelstahl zudem noch korrosionsfrei. Ein echter Vorteil in Zeiten des Arbeitskräftemangels – und eine erfreuliche Zeitersparnis für die durstigen Besucher.

 

Quelle Headerbild: igus GmbH & One Two Beer GmbH, Pressebild

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