Aktuell sind die Aufrufe zum Energiesparen aufgrund der drohenden Gasknappheit lauter denn je. Wir sollten jedoch generell viel nachhaltiger mit unseren Ressourcen umgehen. Denn ab heute, dem 28. Juli 2022, haben wir rechnerisch weltweit alle Ressourcen wie Nahrung und Rohstoffe aufgebraucht, die eigentlich für ein ganzes Jahr (und bestenfalls sogar darüber hinaus) ausreichen sollten. Einer dieser Rohstoffe ist Erdöl, das zur Herstellung von Kunststoff genutzt wird – dem Material, ohne dass es weder hochleistungsfähige Medizinprodukte gäbe noch Smartphones, Computer, Flugzeuge oder Autos. Klar, dass diese konsum- und Dienstleistungs-nahen Produkte auch dazu beitragen, die Ressourcen der Erde zu verbrauchen
Die wichtigste Säule bei Kunststoffen, um mehr Rohstoffe einzusparen, ist die Kreislaufwirtschaft: Werden Verpackungen und andere Altkunststoffe nach ihrem Gebrauch recycelt und damit im Kreislauf gehalten, benötigt man weniger neues Material. Im Jahr 2020 waren bereits 81 Prozent der Kunststoffverpackungen recyclingfähig, bis 2025 sollen auf dem deutschen Markt 90 Prozent recycling- und mehrwegfähig sein. Doch bereits beim Einsatz im Supermarkt oder in der Logistik helfen optimierte und leichtere Verpackungen, weniger Ressourcen einzusetzen: Durch stetige Innovationen hat die Kunststoffindustrie seit 1991 so 23 Millionen Tonnen Material eingespart.
Allerdings verpuffen diese Einsparungen durch den gestiegenen Konsum, kleinere Haushalte und damit kleinere Verpackungsgrößen sowie mehr To-Go-Verzehr. In der Summe von gestiegenem Konsumniveau, veränderter Konsumstruktur und abzüglich der Effizienzgewinne durch optimierte Verpackungen nahm der private Endverbrauch von Verpackungen über alle Materialien von 1991 bis 2020 um 1,04 Millionen Tonnen beziehungsweise 14 Prozent auf 8,7 Millionen Tonnen zu.
Ähnlich verhält es sich auch in anderen Segmenten, etwa bei Leichtbau-Kunststoffen, die immer häufiger in großen SUVs anstelle kleinerer Kompaktwagen verbaut sind. Oder bei Isoliermaterialien aus Kunststoff in Wohngebäuden, deren Einsatz mit einer zunehmenden Pro-Kopf-Wohnfläche hierzulande korrespondiert.
In den vergangenen Wochen haben wir bereits über viele Themen informiert und erklärt, was die Kunststoffindustrie tut, um den Weltüberlastungstag jedes Jahr möglichst ein Stück weiter nach hinten zu schieben – damit auch unsere Kinder und Enkel genug Ressourcen zum Leben haben werden! Denn jeder kann mit seinem Konsumverhalten und bewussten Entscheidungen dazu beitragen, die Ressourcen unserer Erde zu schonen: etwa, benutzte Verpackungen in die gelbe Tonne, den gelben Sack oder beim Wertstoffhof entsorgen und damit im Kreislauf halten.
Hier nochmals zum Nachlesen alle Beiträge zum Earth Overshoot Day: