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Qual der Wahl beim Weihnachtsbaum: Zu klein, zu groß, zu wenig nachhaltig?

Alle Jahre wieder: Fast 30 Millionen Weihnachtsbäume kaufen die Deutschen jedes Jahr vor Weihnachten. Wenige Wochen schmücken sie unsere Wohnungen und Häuser. Und nach Weihnachten? Weg damit. Um den riesigen Bedarf zu decken, importieren Verkäufer über zwei Millionen Bäume pro Jahr nach Deutschland. Von Nachhaltigkeit ist das weit entfernt. Denn Anbau, Transport und Entsorgung der Bäume verbrauchen viele Ressourcen. Eine Alternative sind Bäume aus regionalen oder lokalen Wäldern – oder Kunststoffbäume.

Ab in den Wald!

Laut einer YouGov-Umfrage achten rund 61 Prozent der deutschen Verbraucher:innen beim Weihnachtsbaum auf Nachhaltigkeit. Als nachhaltige Alternative gelten Bäume aus der Umgebung, fair produzierte Bäume und solche mit Wurzeln im Topf, die ihr nach Weihnachten einfach auspflanzen oder zurückgeben könnt. Ein großer Vorteil echter Weihnachtsbäume: Während sie etwa zehn Jahre wachsen, speichern sie CO2. Fällen wir sie, endet dies allerdings auf einen Schlag.

Weihnachtsbaum Weihnachten Plastik Nachhaltig
Bild: iStock | SrdjanPav

O Tannenbaum, wie schön sind deine Kunststoff-Blätter

Wer sich aus gesundheitlichen oder Zeitgründen nicht um das Be- und Entsorgen des Weihnachtsbaums kümmern oder schlicht auf echte Bäume verzichten möchte, für den sind Kunststoff-Bäume eine Lösung. Sie lassen sich Jahr um Jahr wiederverwenden – bei guter Pflege jahrzehntelang. Damit fällt der ansonsten jährliche Transport vom Wald bzw. der Produktionsstätte über die Händler zu uns nur ein einziges Mal an. Das spart CO2. Zudem nadelt er nicht, braucht kein Wasser und sieht immer perfekt aus.

Wer ist nachhaltiger?

Auch Kunststoffbäume verbrauchen bei der Produktion Ressourcen. Hinzu kommt, dass vier von fünf dieser Bäume aus China stammen. Studien zeigen, dass ihr euren Kunststoffbaum zwischen 10 und 20 Jahre lang nutzen müsst, bis er sich aus ökologischer Sicht lohnt. Wer ihn kaputt macht und neu kauft, fängt von vorne an. Um einen genaueren Zeitraum festzulegen, müssten Studien weitere, schwer nachvollziehbare Faktoren einbeziehen. Zum Beispiel, ob und wie Land für den Anbau echter Bäume umgewandelt wurde, ob und welcher Dünger verwendet wurde, welche Wege mit welchem Transportmittel zurückgelegt wurden, wie oft der Baum genutzt und schließlich entsorgt wurde.

Einfacher ist es, die Klimafreundlichkeit an der Entsorgung festzumachen. Verrottet ein zwei Meter großer echter Weihnachtsbaum auf der Mülldeponie, setzt er rund 16 Kilogramm CO2-Äquivalente (CO2e)  frei. Wird er verbrannt, entstehen nur circa 3,5 Kilogramm. Bei der Entsorgung des künstlichen Baums entstehen 40 Kilogramm CO2e. Im Idealfall entsorgen wir ihn jedoch nur ein einziges Mal in 10 bis 20 Jahren – einen echten Baum hingegen jährlich.

CO2 Aequivalent

Welcher Weihnachtsbaum zu euch passt und wie nachhaltig er ist, hängt also von der Perspektive und dem Aufwand ab, den ihr betreibt. Ganz gleich, ob ein echtes oder künstliches Exemplar in eurem Wohnzimmer steht: Viel Spaß damit und ein frohes Fest!

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