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Europäische Woche der Abfallvermeidung: 3 Tipps für nachhaltige Mode

Wer für jede Party das passende T-Shirt tragen und immer den Trends auf Instagram und Co. folgen will, braucht entweder einen dicken Geldbeutel – oder kauft günstige Kleidung. Nur allzu oft wandern diese „Fast-Fashion-Stücke“ in den Müll, sobald sich der nächste Trend ankündigt. Deswegen lautet das Motto der Europäischen Woche der Abfallvermeidung in diesem Jahr „Nachhaltige Textilien: Wiederverwendung statt Verschwendung!“.

Ein Pullover – sieben Badewannen Wasser

Die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) will den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen durch verschiedene Aktionen im öffentlichen Bewusstsein verankern. Die Aktion findet in diesem Jahr vom 19. bis zum 27. November 2022 statt – in Deutschland mit dem Schwerpunkt auf nachhaltigen Umgang mit Textilien.

Dass wir unser Verhalten in dem Punkt nachhaltige Textilien ändern müssen, dafür sprechen Zahlen des Umweltbundesamtes von 2019. Demnach produziert unser Textilkonsum einen Ausstoß von 135 kg an CO2 pro Kopf. Das ist in etwa so viel wie bei einer Autofahrt vom Bodensee bis Flensburg. Für einen Pullover fließen bis zu 805 Liter Wasser aus der Leitung, ungefähr so viel wie sieben Badewannen.

Mit einer umfassenden EU-Strategie für Textilien will die Europäische Kommission dieser Situation entgegentreten. Sie fördert die Sortierung, Wiederverwendung und das Recycling von Textilien. Mit diesen Tipps könnt Ihr selbst Euren Teil zum nachhaltigen Umgang mit Textilien leisten:

Tipp 1: Klasse statt Masse

Wer bei Mode nicht nur nach dem Trend sieht, sondern auf Qualität der Stoffe und Verarbeitung achtet, hat länger Freude an seinen Lieblingsstücken. Wer weniger Kleidung, dafür aber qualitativ hochwertige und somit langlebige Teile kauft, muss zwar im ersten Schritt etwas tiefer in die Tasche greifen – spart aber auf lange Sicht Geld. Zudem lebt es sich mit zeitlosen Stücken, die immer passen, wesentlich entspannter als immer dem nächsten Hype hinterher zu jagen.

Tipp 2: Sich an Gütesiegeln orientieren

Richtet Ihr Euch beim Modeeinkauf nach Gütesiegeln für Textilien, schützt Ihr nicht nur unsere Umwelt, sondern sorgt – je nach Siegel – auch für gerechte Arbeitsbedingungen in der Produktion. Eine erste Orientierung bietet das Label „Organic Cotton“, das für Bioqualität bei Baumwolle steht. Man erkennt es auch am Text auf dem Waschzettel „aus … % biologisch angebauter Baumwolle hergestellt“. Aber auch der „Blaue Engel“, „EU Ecolabel“, „Fairtrade“ für Baumwolle und Textilproduktion, „GOTS“ oder auch „Naturland“ geben Orientierung. Durchblick im Siegeldschungel schafft außerdem die Website „Siegelklarheit“.

Tipp 3: Second Hand und Kleidertausch

Ein Tag auf dem Flohmarkt macht nicht nur Spaß, sondern ist auch eine gute Gelegenheit, abgelegten Kleidungsstücke ein neues Zuhause zu verschaffen. Aber auch das Stöbern in Second-Hand-Läden – online wie offline – eröffnet die Chance, den Kleiderschrank auf nachhaltige Weise mit schönen Einzelteilen zu bestücken. Mit Apps wie beispielsweise Vinted könnt Ihr Eure Kleidung ganz leicht online verkaufen, und auch große Händler wie Zalando bieten mittlerweile Second-Hand-Sparten an. Nicht zuletzt könnt Ihr auch einfach einen Kleidertauschabend mit Freundinnen und Freunden organisieren, bei dem alle ihre Schränke ausmisten und neue Lieblinge gewinnen können.

Nachhaltigkeit hat Stil

Outdoor Pants Made Of Old Tires Recycling
Bild: VAUDE/Attenberger

Mit ihrem Produktdesign trägt die Kunststoffindustrie zu einem nachhaltigen Umgang mit Kleidungsstücken bei. Hier erfahrt Ihr beispielsweise, wie aus Kunststoff ein neuer Turnschuh entsteht oder sich ein alter Traktorreifen in eine Hose verwandelt. Zudem gibt es zahlreiche Unternehmen, die Kleidung aus „Ocean Plastic“ herstellen. Dabei sammeln sie Kunststoffabfälle aus dem Meer, reinigen sie und zerkleinern sie zu Kunststoffgranulat – Rezyklat – das dann zu feinem Garn gesponnen wird.

Kleidung ist in unserer Gesellschaft nicht nur Ausdruck von Individualität, sondern auch ein Faktor für die Umwelt. Wer selbst die Initiative ergreift und auf ökologisch nachhaltige Mode achtet und Second-Hand-Mode in seine Ausstattung integriert, schützt nicht nur die Umwelt, sondern kann obendrein gerade so einen individuellen Stil kultivieren.

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