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27. Weltklimakonferenz: Keine Energiewende ohne Kunststoff

Es geht um die Zukunft unseres Planeten: Auf der 27. UN-Klimakonferenz (COP 27) im ägyptischen Scharm el-Scheich verhandeln über 190 Nationen über wirksamere Maßnahmen, damit alle Länder die gesteckten Klimaziele auch erreichen können. Schon bei der COP 26 in Glasgow hatten viele Staaten mehr Engagement für das Klima angekündigt, doch bei der Umsetzung hapert es noch. Trotzdem tut sich in vielen Bereichen etwas. Ob Wind, Sonne oder Wasser: Dank vielseitigen Kunststoffen können wir die Kraft der Natur für die Energiewende und mehr Klimaschutz nutzen.

„Heizt ihr schon?“

Arbeiter installiert Fenster aus Kunststoff. Durch Fenster aus Kunststoff ermöglichen Recycling der gleichen und schützen so das Klima.
Bildnachweis: iStock | Nes

Na, wie oft habt Ihr diese Frage schon gehört? Das Thema Energiesparen ist vor allem im Herbst und Winter 2022 ein Dauerbrenner. Wer effizient heizen möchte, sollte nicht nur grübeln, ob er noch einen Pullover überzieht oder doch endlich die Heizung anschaltet: Moderne Fenster aus Kunststoff verbessern die Wärmeeffizienz von Wohnungen und Häusern enorm, denn sie halten Kälte draußen und sparen so eine Menge Heizenergie. Noch dazu sind sie langlebig – und wenn sie doch einmal kaputt gehen, sind sie vollständig zu neuen Fenstern recycelbar. Aber das Beste ist: Wenn wir in Deutschland alle veralteten Fenster durch moderne Kunststofffenster ersetzen würden, sparen wir nicht nur Heizkosten, sondern jährlich auch beeindruckende 10 Millionen Tonnen CO2.

Frischer Wind durch Leichtbau-Meisterwerke

Es tut sich was in Sachen erneuerbare Energien – auch dank Kunststoff: Knapp 30.000 Windkraftanlagen produzieren in Deutschland grünen Strom, 2020 bereits fast die Hälfte unseres gesamten Strombedarfs. Windkraftanlagen sind ein wichtiger Faktor für das Gelingen der Energiewende. Dafür entscheidend sind die Rotorblätter. Sie wandeln den Wind über einen Generator in elektrische Energie um. Die meisten Rotorblätter bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), einer Kombination aus sehr festem, unschmelzbarem Kunstharz (Duroplast) und dünnen Glasfasern. Der leichte GFK ist fest, steif und hoch belastbar. Mit durch Carbonfasern verstärkter Kunststoff (CFK) steht ein weiterer Hightech-Werkstoff zur Verfügung, der ebenfalls durch Leichtigkeit und Stabilität besticht.

Sonnenkollektoren Liefern Gruene Energie Fuer Die Kunststoffproduktion
Bildnachweis: Covestro

Immer auf der Sonnenseite

Auch Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern bereiten der Energiewende den Weg. Ihre Solarzellen wandeln die Lichtenergie der Sonne in elektrischen Strom um. Innovative Werkstoffe machen diese Solarenergie kostengünstiger und praktikabler. Kunststoffe spielen dabei aufgrund ihrer vielfältigen Materialeigenschaften eine zentrale Rolle. Teil einer Solarzelle zu sein, verlangt ihnen einiges ab: Sie müssen witterungs- und UV-beständig sein, hohen Temperaturen standhalten, Kälte trotzen und schwer entflammbar sein. Mehrere Kunststoffschichten schützen die Solarzelle auf der Vorder- und Rückseite. Transparente Kunststoffverbundfolien aus Ethylenvinylacetat (EVA) beispielsweise lassen Sonnenlicht problemlos durch. Auch für Rahmen, Kabel und Steckverbinder sind verschiedene Kunststoffe im Einsatz, die vor allem form- und hitzestabil sein müssen.

Volle Wasserstoff-Kraft voraus!

Nicht nur Sonnen- und Windenergie, auch Wasserstoff kann uns unabhängiger von fossilen Energieträgern machen, vor allem in den energieintensiven Industrien. So setzen immer mehr Kunststoffhersteller auf nachhaltige Energiequellen, um bis 2045 klimaneutral zu sein. Dabei helfen soll grüner Wasserstoff: Wasser wird in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten, das zum Speichermedium für erneuerbaren Strom wird. Emissionen? Fehlanzeige! Das einzige Nebenprodukt ist Wasserdampf. Die neue grüne Energie bezieht Deutschland bislang von internationalen Partnern. So will ein Kunststoffhersteller aus Nordrhein-Westfalen pro Jahr 100.000 Tonnen grünen Wasserstoff per Schiff aus Australien beziehen. 2024 soll es losgehen – der Startschuss für jährlich etwa 900.000 Tonnen weniger CO2-Emissionen.

Article Your Plastics Energy Transition Wind Energy
Bildnachweis: iStock | elxeneize

Ohne Hürden zum (Klima-)Ziel

Fest steht: Mit Kunststoff gewinnen wir Strom immer effizienter aus erneuerbaren Energiequellen – und können zudem eine klimaschonende Lebensweise umsetzen. Die Kunststoffbranche ist ein Teil der Lösung auf dem Weg zu mehr Klimaschutz. Trotzdem stellen die europäischen und nationalen klimapolitischen Ziele die Industrie vor große Herausforderungen. Wollen wir Kunststoffe nachhaltig und klimaneutral nutzen, braucht es eine moderne Kreislaufwirtschaft. Doch alle Ambitionen der Kunststoffindustrie nützen nichts ohne schnellere Genehmigungsverfahren für Anlagen und Prozesstechnik. Bürokratie darf neue Ideen nicht ausbremsen – zugunsten des Klimaschutzes.

Bildnachweis Beitragsbild und Headerbild: @ UN.org

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