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Weltklimakonferenz: Wie Kunststoffe die Energiewende ermöglichen

Auf der Weltklimakonferenz in Dubai verhandeln derzeit 197 Staaten über den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Bis 2030 sollen in Deutschland 80 Prozent der Energie aus Erneuerbaren Energien kommen. Zusammen mit Photovoltaik soll Windkraft der Hauptträger der globalen Energieversorgung werden. Die moderne Windkraft-Industrie ist ohne Composites, also Kunststoff-Verbundstoffe, nicht denkbar. Sie sind wesentlicher Bestandteil der Anlagen, da aus ihnen sowohl die Gondel als auch die Flügel gefertigt werden.

Composites in der Windkraft, Faserverbundwerkstoff, Kreislaufwirtschaft, Recycling

 

Windkraftanlagen punkten mit Energiebilanz

Zwar verbraucht der Bau von Windkraftanlagen viel Energie, vor allem bei der Herstellung der Stahltürme und der Betonfundamente, aber auch für die Herstellung der teils über 100 Meter langen Rotorblätter. Aber im Laufe ihres Lebens erzeugen die Anlagen auch enorme Mengen Energie, und das nahezu CO2-neutral.

Laut aktueller Erhebungen erzeugen Windräder bereits in 2,5 bis 11 Monaten Betrieb die Energiemenge, die zu ihrer Herstellung erforderlich war. Im Schnitt laufen Windräder etwa 25 Jahre. In der Zeit wird also durchschnittlich 40-mal mehr Energie erzeugt als für Herstellung, Nutzung und Entsorgung der Anlage nötig sind.

Wings For Living Sitzmöbel
Bild: © Wings for Living

Wiederverwertung mit Köpfchen

Die ältesten Windräder moderner Bauform sind etwa 30 Jahre alt. Weil sie so lange laufen, werden bisher nur wenige Anlagen entsorgt. Die wichtigsten Hauptbestandteile von Windanlagen wie Beton oder Stahl lassen sich gut recyceln. Bei den Rotorblättern ist dies etwas schwieriger. Früher vielfach auf Deponien entsorgt, gibt es mittlerweile in vielen europäischen Ländern Deponierungsverbote, in Deutschland bereits seit 2005. Aktuell werden die Flügel zumeist zerkleinert und zum Beispiel als Ersatzbrennstoff in Zementöfen genutzt. Dort sparen sie andere wertvolle Rohstoffe ein.

Werden die Teile in Müllverbrennungsanlagen entsorgt, erzeugen sie Strom und Wärme, denn über 90 Prozent der Anlagen verfügen über eine Kraft-Wärme-Kopplung. Darüber hinaus wird derzeit fieberhaft an neuen Recyclinglösungen gearbeitet.

Ein zweites Leben für Rotorblätter

Mehrere Projekte zeigen, dass auch eine Weiternutzung ausgedienter Rotorblätter möglich ist, beispielsweise als Sitzgelegenheiten, auf Spielplätzen oder als Fahrradunterstände. Auch für die Nutzung der zerkleinerten GFK-Teile (Glasfaserverstärkung) zeigen sich bereits erste erfolgreiche Anwendungen, beispielsweise in Lärmschutzwänden.

Kreislaufwirtschaft: Recycling Wind Turbinen
© Wings for Living

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