Auf der 26. Weltklimakonferenz, kurz COP 26, in Glasgow haben unter dem Vorsitz von Großbritannien Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus 197 Ländern verhandelt. Zum ersten Mal einigt sich eine Weltklimakonferenz Mitte November 2021 nicht allein auf Temperaturziele, sondern auf Vorgaben für bestimmte Energiesektoren. Was bereits heute wirkt: Moderne Materialien aus Kunststoff etwa in Windrädern und Solarkollektoren oder als Leichtbauteil im E-Auto unterstützen den Weg hin zu einer klimaneutralen Zukunft.
Höher – schneller – weiter: Glaubt man den Meinungen zahlreicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, so hat das stetige, nicht nachhaltig gedachte Wachstumsstreben die Welt an den Rand des Kollaps geführt.
Doch um mit Bob Dylan zu sprechen: The Times They Are a-Changin’. Wachstum nur des Wachstums willen ist nicht mehr zeitgemäß. Eingetretene Pfade müssen schnellstens überwunden werden – auch auf Kosten mancher Bequemlichkeit oder Besitzstandswahrung.
Es gilt, den CO2-Fußabdruck bei Industrie, Energiewirtschaft, Mobilität, Wohnen und Konsum zu verringern. Hier ist jeder Einzelne gefordert – aber natürlich auch die Industrie mit ihren Unternehmen.
Der Chemie- und Kunststoffindustrie in Deutschland ist es etwa eindrucksvoll gelungen, den Ressourcenverbrauch vom eigenen Wachstum zu entkoppeln.
Längst ist die Kunststoffbranche aktiver Treiber eines Systemwandels vom linearen Modell zum Wirtschaften im Kreislauf. Positive Auswirkungen auf die Umwelt und für mehr Klimaschutz sind dabei die eine Seite der Medaille. Die andere Seite sind die innovativen und effizienteren Produkte, Technologien und Geschäftsmodelle, mit denen aus Deutschland heraus Klimaneutralität gefördert und der Kohlenstoffausstoß verringert wird.
Denn während Ihr diesen Text lest, werden schon wieder neue, hoch innovative Recyclingtechnologien – chemisch wie werkstofflich – entwickelt und hohe Investitionen in neue Anlagen getätigt. Gleichzeitig setzen mehr und mehr Unternehmen der kunststofferzeugenden Industrie auf eine breitere Rohstoffbasis etwa aus nachwachsenden Rohstoffen wie Biomasse, stellen mit CO2-Abfallprodukten neue Kunststoffe her oder betreiben ihre Produktionsanlagen zunehmend mit grünem Strom. Ein Ressourceneffizienz-Netzwerk seitens der kunststoffverarbeitenden Unternehmen hilft auch an dieser Stelle, Einsparpotenziale zu heben.
Viele Innovationssprünge bei den erneuerbaren Energien sind nur dank Kunststoff möglich: Rotorblätter von Windrädern werden aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt, der immer stärkeren Kräften widersteht – so wachsen Windräder gerade Offshore immer höher in den Himmel. Auch in Solarzellen und -anlagen punkten Kunststoffe: Auf dünne Kunststofffolien gedruckte Solarzellen erhellen mittlerweile Räume und Gebäude. Der hohe Wirkungsgrad dieser organischen Photovoltaik macht es schon bald möglich, dass Fassaden und Dächer im großen Stil Energie erzeugen und nachts aufleuchten. Kunststoff hilft so entscheidend mit, Strom immer effizienter aus alternativen Energiequellen zu gewinnen.
Egal ob beim Wohnen oder bei der eigenen Mobilität: Treibhausgase fallen überall an. Als Dämmstoff in Hauswänden verringert Kunststoff den Energieverbrauch und damit den Kohlenstoff-Fußabdruck eines Gebäudes. Flugzeuge oder Autos sparen aufgrund von Leichtbauteilen aus Kunststoff viel Gewicht. Das wiederum reduziert Kerosin- und Benzinverbrauch.
Gerade, weil der Gebäudebereich weltweit für rund 40 Prozent der CO₂-Emissionen verantwortlich ist, braucht es hier wirksame Hebel. Effiziente Energienutzung und Klimaschutz sind dabei nur mit Kunststoff möglich: Das reicht von der sicheren Energieversorgung über das kommunale Wasser- und Abwassermanagement bis zum Bau von energieeffizienten Gebäuden. Gerade das Vermeiden von Wärmeverlusten oder zu großer Hitze im Haus durch Dämmung, Rohrisolierungen oder den Einbau moderner Fensterprofile ist ein wichtiger Baustein, um Energie zu sparen und den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren.
Der Boom der E-Mobilität in vielen Teilen der Welt – eine bedeutende Stütze für einen klimaneutralen Verkehr – bringt eine Fülle neuer Anwendungsgebiete für Kunststoffe. Sie werden gebraucht für schwer entflammbare Batteriegehäuse, die Konstruktion von Ladesäulen oder sichere Leitungsummantelungen – und helfen so mit, das Klima zu schützen.
Auch bei Verpackungen hilft Kunststoff, Ressourcen zu sparen und das Klima zu schonen. Wie genau, darüber informiert der Newsroom.Kunststoffverpackungen.
Eine klimaneutrale, kohlenstoffarme Zukunft ist möglich. Die Kunststoffbranche wird auf dem Weg dorthin Teil der Lösung sein. Sie treibt Kreislaufwirtschaft und nachhaltigere Produktionsverfahren voran – und stärkt den Klimaschutz durch ihre Produkte und Anwendungen.
Einladung zum Mitmachen: Dr. Markus Steilemann, Präsident von Plastics Europe und CEO des kunststofferzeugenden Unternehmens Covestro, stimmt auf den Klimagipfel in Glasgow ein.
Bildnachweis: © Dream Production – Fotos: Covestro © Schmidhuber + Partner GbR © Borealis / Tomra