Wenn Ihr Kreislaufwirtschaft hört, dreht sich bei Euch alles? Stopp – wir halten an und klären auf. Viele Produkte unseres täglichen Lebens sind aus Kunststoff. Sie leisten uns gute Dienste, wenn wir sie benutzen. Doch auch nach ihrer Gebrauchsphase sind sie nicht einfach wertloser Abfall.
Viele Produkte lassen sich nach ihrem Ableben verwerten und als neue Kunststoffprodukte wiederbeleben. Das spart Ressourcen und reduziert den CO2-Ausstoß.
Damit Kreislaufwirtschaft gelingt, braucht es Produkte, die man nach dem Benutzen wiederverwerten kann. Wie soll das Teil aussehen? Was muss es können? Und wie wird es produziert? Über all diese Fragen macht sich ein Produktdesign-Team Gedanken – klar, natürlich vor der Herstellung. Hier entscheidet sich auch, ob sich ein Produkt nach dem Gebrauch gut recyceln lässt, je nach Bauart und verwendetem Material.
Eure Frischhaltedose hält länger als das Bonbonpapierchen – aber auch länger als der Roboterarm vom Marsrover? Abhängig vom Einsatzzweck kann Kunststoff sehr kurze Gebrauchsphasen haben, zum Beispiel bei der Chipstüte oder gar bei Einwegspritzen. Solche Produkte werden aus Hygienegründen nur einmal benutzt und dann entsorgt. Fensterrahmen oder Abwasserrohre halten dagegen Jahrzehnte, bevor sie doch einmal einen Knacks weg haben.
Über 60 Prozent der verarbeiteten Kunststoffe lassen sich später als langlebige Produkte wieder einsetzen. Neben allem rumd ums Häusle bauen sind das Teile vom schicken E-Flitzer, Mixer oder Grillzange für die Küche, ein paar flotte Sportschuhe oder auch hochwertige technische Teile für Industrie- und Medizintechnik. Rund 40 Prozent gehen in den Verpackungsbereich.
Egal, wie lange sie nun halten: Wir müssen Kunststoffprodukte richtig entsorgen, damit sie wiederverwertet werden können.
Ein gutes Abfall-Management ist wichtig, damit sich die Kreislaufwirtschaft „dreht“. Kunststoffverpackungen gehören in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne. Die Müllabfuhr holt sie nach Stadtplan ab und beim Entsorger wird dann nach Kunststoffarten sortiert. Verschmutzungen, zum Beispiel durch Metallteile, werden herausgefiltert. Je sortenreiner und sauberer die Kunststoffabfälle am Ende sind, desto hochwertiger ist später wieder der neue Einsatz – deshalb ist gute Mülltrennung so wichtig.
Beim Recycler erwachen die vorsortierten Kunststoffabfälle zu neuem Leben. Aber erst werden sie zerkleinert und gewaschen, dann aufgeschmolzen und gefiltert, damit keine Schmutzteilchen mehr enthalten sind. Im nächsten Schritt wird wieder Kunststoffgranulat für die Herstellung neuer Produkte hergestellt, das sogenannte Re-Granulat, – und der Kreislauf kann von vorne beginnen.
Für manche Kunststoffprodukte gibt es bereits eigene geschlossene Kreisläufe, zum Beispiel für alte Fensterrahmen aus PVC.
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