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Nachhaltige Kunststoff-Wertschöpfung innerhalb der planetaren Grenzen?

André Bardow und sein Team von der ETH Zürich und der RWTH Aachen, erforschen, welche Strategien zum Ziel führen.

Die Nachfrage nach Kunststoffen hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Von Windrädern über Elektroautos bis hin zu Blutkonserven und unseren täglichen Supermarkteinkäufen – Kunststoffe sind aus unserem Leben nicht wegzudenken.

Die Herstellung und Verarbeitung von Kunststoffen aus fossilen Rohstoffen, insbesondere aus Erdöl, geht jedoch auch mit ökologischen Konsequenzen einher. Sie trägt zur Erschöpfung endlicher Ressourcen bei und ist mit erheblichen CO2-Emissionen verbunden. Dabei gibt es für Kunststoffe aus fossilen Rohstoffen mittlerweile gute Alternativen.

Kunststoffe ohne fossile Rohstoffe

Denn Kunststoffe müssen nicht zwangsläufig aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden. Der Kohlenstoff, der für die Herstellung von Kunststoffen benötigt wird, kann auch aus Biomasse, recycelten Kunststoffabfällen, und aus Abgasen oder Luft abgeschiedenem CO2 gewonnen werden.

Intelligentes Produktdesign spart Ressourcen

Intelligentes Produktdesign trägt zudem dazu bei weniger Plastikmüll zu produzieren. Durch sogenanntes „Design for Recycling“ können Produkte so hergestellt werden, dass sie weniger Material verbrauchen und am Ende ihrer Nutzungsphase leichter zu recyceln sind. Im Rahmen des European Green Deal, investieren europäische Chemie- und Kunststoffunternehmen daher im großen Umfang in diese Technologien, um den Anteil von fossilen Ressourcen in der Kunststoffproduktion bis 2050 signifikant zu reduzieren.

Wie bleiben wir in den planetaren Grenzen?

André Bardow ist Professor für Energie- und Prozesssystemtechnik an der ETH Zürich. In der Studie “Towards circular plastics within planetary boundaries”, erforschen er und sein Team die planetaren Auswirkungen von verschiedenen Strategien zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in der globalen Kunststoff-Wertschöpfung.

Die wichtigste Erkenntnis der Studie besteht darin, dass einseitige Strategien, zum Beispiel eine Fokussierung auf Kunststoffe aus Biomasse allein nicht zum Ziel führen. Es braucht einen Technologiemix, aus verschiedenen alternativen Rohstoffquellen, und eine erhöhte Kreislaufführung von Kunststoffen, um den planetaren Fußabdruck von Kunststoffen zu verringern, und eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen zu ermöglichen.

Zitat Buehler Planetare Grenzen Kunststoff Wertschöpfung

 

Erfahren Sie mehr, unter: https://www.nature.com/articles/s41893-022-01054-9

Headerbild: © ETH Zürich, Jakob Ineichen

 

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