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Marode Rohre sanieren, ganz ohne buddeln? Mit Faserverbundstoffen kein Problem!

Wenn über Ausgaben für die öffentliche Infrastruktur berichtet wird, stehen oftmals drei zentrale Themen im Fokus: der Um-/Aufbau eines zukunftsfähigen Stromnetzes, die Herausforderungen beim Aufbau eines flächendeckenden Mobilfunknetzes und die marode Brückeninfrastruktur in Deutschland. Ein für Jedermann sehr wichtiges Thema wird dabei oftmals vollständig übersehen: Die Situation unter unseren Füßen. Nur die wenigsten beschäftigen sich gerne mit den Themen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Dabei ist die Versorgung mit frischem, sauberem Trinkwasser und die Beseitigung von Regen-, Schmutz- und Abwasser ein zentrales Thema in unserem Alltag, auch wenn wir dies hierzulande meist als gegeben hinnehmen.

600.000 Kilometer Wasserleitungen in Deutschland

Laut dem Statistischen Bundesamt werden in Deutschland pro Tag und Einwohner 128 Liter Wasser verbraucht. Ohne ein umfassendes Kanal- und Rohrleitungsnetz wäre die Versorgung unmöglich. Gleichzeitig sind allein in Deutschland rund 600.000 Kilometer Abwasserkanäle verlegt. Wie eine Erhebung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) jedoch zeigt, sind rund ein Fünftel dieses Netzes reparaturbedürftig. Es gibt also eine Menge Arbeit!

Strassenbau Kunststoff Faserverbundstoffe
Bild: SAERTEX multiCom

Die alten Rohre müssen ausgegraben und im Extremfall durch neue ersetzt werden. Das geht oftmals einher mit einer Störung des Verkehrs und der Infrastruktur generell. Denn während in den Baugruben gebuddelt wird, sind die Straßen und Fahrstrecken nicht befahrbar und müssen gesperrt werden. Und weil viele Maschinen gebraucht werden, ist dieser Austausch auch noch ziemlich teuer und wenig nachhaltig durch den Transport des Erdaushubs.

So werden Rohleitungen von innen ausgebessert

Faserverstärkte Kunststoffe bieten völlig neue Möglichkeiten. Beim so genannten Schlauchlining entsteht vor Ort auf der Baustelle ein neues Rohr im bestehenden, defekten und sanierungsbedürftigen Altrohr. Ganz ohne zu graben oder die Straße aufzureißen. Die Umsetzung ist sehr vielfältig: Besonders spektakulär sind GFK-Schlauchliner. Dabei wird von einem Schacht zum anderen ein mit einem lichtaushärtenden Harz getränkter glasfaserverstärkter Schlauch in das sanierungsbedürftige Rohr eingezogen. Dieser wird im Rohr per Druckluft aufgestellt und mit UV-Licht ausgehärtet. Fertig ist das neue Rohr im Rohr – und weder die Anwohner noch die Verkehrsteilnehmer bekommen davon großartig etwas mit. Dank solcher Faserverbundstoffmaterialien lassen sich bestehende Rohre für viele Jahre sanieren – ausgelegt sind die Glasfaserliner auf 50 oder sogar 100 Jahre. Und das schnell und vergleichsweise leise. Diese Methode spart zudem auch noch CO2 durch geringere Erdarbeiten und Transportwege.

Bildnachweis Beitragsbild und Headerbild: SAERTEX multiCom

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