Ob E-Mobilität, Internet von überall, Homeoffice oder Energiewende: Die Welt dreht sich gerade um 180 Grad. Besonders die Energiewende verändert massiv unser Leben. Eine ihrer wichtigsten Säulen ist die Windenergie. Aber die wäre – wie so vieles – ohne Kunststoff gar nicht möglich.
Wieso das? Mit der Energiewende halten mehr Anteile erneuerbarer Energien Einzug im Alltag. Statt aus nuklearen oder fossilen Brennstoffen stammt unsere Energie dann aus Wasser-, Wind- oder Solaranlagen. Die Windkraft ist mit rund 27 Prozent Anteil an der Stromerzeugung die wichtigste Energiequelle. Die Solarenergie kommt auf einen Anteil von 10,5 Prozent und die Wasserkraft auf 3,7 Prozent. Sprich: Ohne Windkraft lassen sich die Ziele der Energiewende nicht erreichen.
Aber was hat das mit Kunststoff zu tun? Ganz einfach: Keine Kunststoffe – keine Windenergieanlagen. Oder genauer gesagt: keine Rotorblätter. Bei den größten und modernsten Anlagen spannen die sich schon einmal auf stattliche 108 Meter – zum Beispiel bei den neusten Windturbinen auf dem Meer. 14 Megawatt Energie soll die größte, geplante Windturbine produzieren: Das ist so viel Energie, wie rund 18.000 Durchschnittshaushalte verbrauchen.
Auf den langen Flügeln lasten enorme Kräfte, sie müssen also kräftig und stabil sein. Trotzdem müssen die Materialien so leicht sein, dass die Anlagen mit wenig Aufwand installiert und betrieben werden können. Der Spagat: Das Material muss stark und leicht zugleich sein. Kunststoff kann genau das erfüllen!
Zum Einsatz kommen faserverstärkte Kunststoffe, kurz FVK. FVK sind sehr leicht, äußerst stabil und werden deswegen auch im Rennsport oder in der Luftfahrt eingesetzt. Anders als Materialien aus Metall lassen sich faserverstärkte Kunststoffe ideal auf Belastungen ausrichten.
Windkraftanlagen müssen rauen Witterungsbedingungen in See und Sturm trotzen. Gerade deshalb sind FKV perfekt geeignet. Sie sind zudem sehr langlebig, halten massiven Umwelteinflüssen stand und rosten nicht. Das reduziert auch die Aufwände für die Wartung.
Ein Windkraftrad gefällt zwar nicht jedem, aber ohne die Windenergie werden wir die Klimaziele nicht erreichen. Ohne Kunststoffe wiederum gibt es keine Windkraft. Kombinieren wir beides, können wir in eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft blicken.
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