Deckel auf, Müll rein, Klappe zu – ist doch egal, was oben draufsteht. Ganz falsch! Um unserer Umwelt den Rücken frei zu halten, müssen wir gut aufpassen, wo wir unseren Abfall loswerden. Und beim richtigen Sortieren sind wir Europäer:innen schon gut unterwegs: Um ganze 50 Prozent haben wir die Recyclingquote, also den Anteil der verwerteten Kunststoffverpackungen, erhöht. Das fühlt sich zwar richtig gut an, aber es gibt noch viel zu tun. Jetzt heißt es nämlich: dranbleiben und weiter aufklären.
Denn Gerüchte zum Thema Abfalltrennung kursieren noch immer zur Genüge – und warum es angeblich keinen Sinn macht, Flaschen, Papier, Dosen, Verpackungen und Kunststoff zuhause zu sortieren. Zeit, damit aufzuräumen, denn nur mit richtig getrenntem Abfall können wir der Natur helfen!
Diesen Mythos könnt Ihr getrost vergessen. Wir müssen unseren Abfall vorsortieren – nur so klappt Recycling und zeigt uns, was es alles kann. Wird also aufbereiteter Kunststoff zum Wiederverwerten – sogenannte Kunststoffrezyklate – in neuen Produkten eingesetzt, schont das nicht nur Rohstoffe, sondern senkt auch den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen, die bei der Kunststoffproduktion mit Rohöl normalerweise anfallen. Jede Tonne Recyclingkunststoff spart gegenüber neu produziertem Kunststoff zwischen 1,5 und 3,2 Tonnen klimarelevanter Treibhausgase.
Wieso nicht gleich meine Abfälle in der Tonne im Hinterhof verbrennen? Weil dieser Mythos eben nur ein Mythos ist: Ja, verbrannt wird Abfall tatsächlich – aber nur der Restmüll, den Ihr in die schwarze Tonne werft. Verpackungen aus dem Gelben Sack und der Gelben Tonne, solche aus Glas, Papier, Pappe oder Karton, lassen sich zum großen Teil wiederverwerten. Aber nur, wenn Ihr sie auch richtig vom Restmüll trennt.
Unsere Entsorgungsbetriebe fahren sie in Abfallsortieranlagen, wo Restmüll und nicht Verwertbares vom recyclingfähigen Material getrennt wird. Abfälle aus dem Gelben Sack oder der Gelben Tonne finden ihren Weg zurück in den Wertstoffkreislauf und später kommen die alten CD-Hüllen vielleicht als neue Kopfhörer zurück auf Eure Ohren.
Den leckeren Supermarktsalat und danach noch einen fruchtigen Joghurt zum Mittag – aber wohin mit dem Abfall? Der Joghurtdeckel ist aus Alu und die Salatpackung voller Dressing: Das gehört doch unmöglich alles in die Gelbe Tonne! Eben doch. Gelber Sack und Gelbe Tonne sind auch für Verpackungen aus Weißblech, Aluminium und Verbundmaterialien wie Getränkekartons gedacht. Ausspülen müsst Ihr sie nicht, das passiert im weiteren Verwertungsprozess. Was Ihr aber tun solltet, ist, die Verpackungen komplett auszuleeren.
Aber Vorsicht: Nicht alles aus Plastik wird hier gesammelt! Zahnbürsten, Kinderspielzeug oder alte Putzeimer werft Ihr in die Restmülltonne oder gebt sie bei den freundlichen Wertstoffhof-Mitarbeitenden ab.
Wenn Ihr grübelnd vor dem Container steht, ist es nicht egal, wo Ihr was hineinwerft. Weiß-, Grün- oder Braunglas: Jede Flasche will am liebsten zu ihren passenden Freunden. Tut ihr doch den Gefallen, denn nur so kann sie auch recycelt werden. Braunes Glas im Container für Weißglas kann das gesamte Glas beim Einschmelzen verfärben – eine hässliche Vorstellung.
Ein Tipp noch: Alles, was Ihr farblich nicht zuordnen könnt, beispielsweise blaues Glas, gehört in den Container für Grünglas. Richtiges Trennen lohnt: Jede Glasflasche besteht zu 60 Prozent aus altem Glas, bei grünen Gläsern sind es sogar bis zu 90 Prozent.
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